Sonnenuntergang in Finnland

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Donnerstag, 2. Juli 2020

Vogelportrait: Ziegensittich


Ziegensittiche [Cyanoramphus novaezelandiae] gehören zur Gruppe der Laufsittiche und stammen aus Neuseeland sowie Australien. Dort bewohnen sie alle Habitate von Küsten zu Wäldern.
Sie werden bis etwa 30cm groß und wiegen durchschnittlich um die 60g. Die Lebenserwartung liegt zwischen 10 und 15 Jahren.


Den deutschen Namen verdanken sie ihrem charakteristischen Ruf, der dem Meckern einer Ziege ähnelt.
 
Aussehen:
Ziegensittiche haben eine rote Stirn, an der man eindeutig erkennen kann, dass es Ziegensittiche sind. Die Springsittiche, die ebenfalls zur Gruppe der Laufsittiche gehören, haben im Gegensatz dazu einen roten Strich über der Nase und ansonsten eine gelbe Stirn.
Ein typischer Wildfarbener Ziegensittich.
Die Männchen sind in der Regel größer als die Weibchen. Man kann dies auch am Schnabel direkt erkennen.
Die Naturfarbe von Ziegensittichen ist grün, welches in unterschiedlicher Stärke vorkommt. Daneben gibt es durch Zucht mittlerweile auch eine Vielzahl anderer Farben. Gelbe, Zimtfarbene, gescheckte. Sogar Blaue Züchtungen gibt es. Jedoch sind vor allem die blauen Züchtungen sehr anfällig gegenüber Krankheiten und haben eine niedrigere Lebenserwartung. Auch die Zimtfarbenen und gelben sind anfälliger.



Charakter und Haltung:
Ziegensittiche sind sehr neugierig und untersuchen alles. Zudem sind sie sehr energiegeladen, weshalb sie viel Platz und Entdeckungsmöglichkeiten benötigen. Sollen Ziegensittiche in der Wohnung gehalten werden, so sollte dafür gesorgt werden, dass das betreffende Zimmer vogelsicher ist. Herumliegende Kabel können durchaus angeknabbert werden, ebenso wie Möbel. Um dem vorzubeugen sollten ausreichend Knabbermöglichkeiten gegeben sein. Besonders eignet sich hier Kork, aber auch frische Äste mit Blättern und Knospen werden sehr gerne genommen.
Auf dem Boden sollte auch eine Wühlkiste mit Sand, Grit und Buchenholzspähnen vorhanden sein, denn wie der Name Laufsittich schon sagt, laufen diese Vögel auch sehr gerne.
Weibchen werden zudem versuchen in jede noch so kleine Nische zu schlüpfen. Da könnte man ja brüten!
Idealerweise haben die Ziegensittiche, die man mindestens als Paar halten muss, ganztägig ausflug. Der Käfig sollte dabei aber auch nicht zu klein sein, denn manchmal streiten sich die Sittiche auch. Die Maße (L, B, H) 2x1x1,5m sollten dabei nicht unterschritten werden.
Wasser- und Futternäpfe sollten gut im Käfig befestigt werden, andererseits werden die Vögel diese umwerfen und eine große Sauerreich anrichten.
Ziegensittiche lieben es zu Baden.


Eine Badeschale sollte auch vorhanden sein, ansonsten quetschen sich die Vögel aber auch in die Wassernäpfe, sollten diese halbwegs groß genug sein.
Auch wenn Ziegensittiche in der Wohnung gehalten werden können, ist eine Außenvoliere aufgrund ihres Bewegungsdrangs doch die bessere Alternative. Hier sollte für einen Frostfreien Raum gesorgt sein.

Ziegensittiche werden aufgrund ihrer Neugierde auch relativ schnell zahm. Wobei das auch immer noch vom individuellen Charakter der Vögel abhängt.









Brut:
Ziegensittich Hennen legen bis zu 8 Eier, meist im Abstand von 2 Tagen. Dazu wird nicht einmal unbedingt ein Brutkasten benötigt. In unserer Außenvoliere setzt die Henne sich einfach auf den Boden in einer Ecke. Meist findet die Brut im Februar statt, wobei das auch nicht fix ist. Unsere Hennen legen ihre Eier das ganze Jahr über ab, wobei nicht alle von ihnen brüten oder überhaupt Eier legen. Die Eier werden dann bis zu 25 Tage bebrütet.
Ein befruchtetes Ei kann man etwa eine Woche, nachdem es gelegt wurde, an den Blutadern im Inneren erkennen, wenn man es durchleuchtet.



Haltung zusammen mit anderen Vögeln:
Eine Haltung von verschiedenen Arten ist möglich. Hier sollte aber darauf geachtet werden, welche Arten man halten möchte. Eine Vergesellschaftung mit Halsbandsittichen kann durchaus in abgebissenen Zehen enden.
Besser kann man Ziegensittiche mit Wellen- und Nymphensittichen zusammen halten. Sie kommen alle aus den gleichen Lebensräumen. In den 25 Jahren, wo wir diese Arten jetzt schon zusammen halten, kam es nie zu Streit zwischen den Arten. Immer nur innerhalb der Arten selbst. Das heißt natürlich nicht, dass es immer funktioniert. Sollte man das Pech haben und besonders aggressive und territoriale Vögel haben, sollte man nochmal genau überlegen, ob man wirklich noch eine andere Art anschaffen sollte.













Krankheitsanzeichen:
Da Ziegensittiche sehr agile und energetische Vögel sind, kann man sich zuerst nach dem Aktivitätsgrad richten. Lässt der stark nach sollte man sich auf einen Tierarztbesuch bei einem vogelkundlichen Tierarzt vorbereiten. Auch sollte man den Kot im Auge behalten. Wässriger Kot ist auch immer ein Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt. Dabei kann es zu viel Grünfutter gewesen sein, aber auch ein Infekt im Darm. Frisches Obst und Salat sollte also täglich gewechselt werden, um dem vorzubeugen.
Am besten geht man mit den Vögeln auch zu einem vogelkundlichen Tierarzt. Dieser kann sehr viel besser einschätzen, was mit dem Tier los ist!

Ernährung:
Die Grundernährung von Ziegensittichen besteht aus Großsittichfutter. Dieses beinhaltet unter anderem Hirse und Sonnenblumenkerne. Solange die Sittiche genügend Ausflug haben, muss die Menge der Sonnenblumenkerne nicht kontrolliert werden. Anderenfalls können zu viele Sonnenblumenkerne für Fettleibigkeit und Leberschäden sorgen.
Die normale Körnernahrung sollte dann noch mit Obst und Gemüse ergänzt werden. Hier sind die Vögel nicht sonderlich wählerisch. Aber besonders Beeren und Salat werden sehr gerne genommen.
Sollte ein eigener Garten vorhanden sein, können auch Gänseblümchen und Löwenzahn verfüttert werden. Diese bitte nicht am Straßenrand pflücken. Dort können allerhand schädliche Stoffe drauf sein, von Hundeurin und -kot bis zu den giftigen Abgasen von Autos!
 
Darf verfüttert werden: Beeren aller Art (keine Vogelbeeren!), Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Paprika, Tomate, Gurke, Mehlwürmer, Löwenzahn, Gänseblümchen, Möhre, spezielle Blütenmischungen mit Kornblumen, Banane.

Was den Tieren auf gar keinen Fall zu fressen gegeben werden sollte: Kohl jeglicher Art, Butterblumen

Bei Steinobst ist noch zu beachten, dass die Vögel nicht an das Kerninnere gelangen, da dort Blausäure drin ist.



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