Ziegensittiche [Cyanoramphus
novaezelandiae] gehören zur Gruppe der Laufsittiche und stammen aus
Neuseeland sowie Australien. Dort bewohnen sie alle Habitate von Küsten zu
Wäldern.
Sie werden bis etwa 30cm groß und wiegen durchschnittlich um
die 60g. Die Lebenserwartung liegt zwischen 10 und 15 Jahren.
Den deutschen Namen verdanken sie ihrem charakteristischen
Ruf, der dem Meckern einer Ziege ähnelt.
Aussehen:
Ziegensittiche haben eine rote Stirn, an der man eindeutig
erkennen kann, dass es Ziegensittiche sind. Die Springsittiche, die ebenfalls
zur Gruppe der Laufsittiche gehören, haben im Gegensatz dazu einen roten Strich
über der Nase und ansonsten eine gelbe Stirn.
Ein typischer Wildfarbener Ziegensittich. |
Die Männchen sind in der Regel größer als die Weibchen. Man
kann dies auch am Schnabel direkt erkennen.
Die Naturfarbe von Ziegensittichen ist grün, welches in
unterschiedlicher Stärke vorkommt. Daneben gibt es durch Zucht mittlerweile
auch eine Vielzahl anderer Farben. Gelbe, Zimtfarbene, gescheckte. Sogar Blaue
Züchtungen gibt es. Jedoch sind vor allem die blauen Züchtungen sehr anfällig
gegenüber Krankheiten und haben eine niedrigere Lebenserwartung. Auch die Zimtfarbenen und gelben
sind anfälliger.
Charakter und Haltung:
Ziegensittiche sind sehr neugierig und untersuchen alles. Zudem sind sie sehr energiegeladen, weshalb sie viel Platz und
Entdeckungsmöglichkeiten benötigen. Sollen Ziegensittiche in der Wohnung
gehalten werden, so sollte dafür gesorgt werden, dass das betreffende Zimmer
vogelsicher ist. Herumliegende Kabel können durchaus angeknabbert werden,
ebenso wie Möbel. Um dem vorzubeugen sollten ausreichend Knabbermöglichkeiten
gegeben sein. Besonders eignet sich hier Kork, aber auch frische Äste mit
Blättern und Knospen werden sehr gerne genommen.
Auf dem Boden sollte auch eine Wühlkiste mit Sand, Grit und
Buchenholzspähnen vorhanden sein, denn wie der Name Laufsittich schon sagt,
laufen diese Vögel auch sehr gerne.
Weibchen werden zudem versuchen in jede noch so kleine
Nische zu schlüpfen. Da könnte man ja brüten!
Idealerweise haben die Ziegensittiche, die man mindestens
als Paar halten muss, ganztägig ausflug. Der Käfig sollte dabei aber auch nicht
zu klein sein, denn manchmal streiten sich die Sittiche auch. Die Maße (L, B,
H) 2x1x1,5m sollten dabei nicht unterschritten werden.
Wasser- und Futternäpfe sollten gut im Käfig befestigt
werden, andererseits werden die Vögel diese umwerfen und eine große Sauerreich
anrichten.
Ziegensittiche lieben es zu Baden. |
Eine Badeschale sollte auch vorhanden sein, ansonsten
quetschen sich die Vögel aber auch in die Wassernäpfe, sollten diese halbwegs
groß genug sein.
Auch wenn Ziegensittiche in der Wohnung gehalten werden
können, ist eine Außenvoliere aufgrund ihres Bewegungsdrangs doch die bessere
Alternative. Hier sollte für einen Frostfreien Raum gesorgt sein.
Ziegensittiche werden aufgrund ihrer Neugierde auch relativ
schnell zahm. Wobei das auch immer noch vom individuellen Charakter der Vögel
abhängt.
Brut:
Ziegensittich Hennen legen bis zu 8 Eier, meist im Abstand von 2 Tagen. Dazu wird nicht
einmal unbedingt ein Brutkasten benötigt. In unserer Außenvoliere setzt die
Henne sich einfach auf den Boden in einer Ecke. Meist findet die Brut im
Februar statt, wobei das auch nicht fix ist. Unsere Hennen legen ihre Eier das
ganze Jahr über ab, wobei nicht alle von ihnen brüten oder überhaupt Eier
legen. Die Eier werden dann bis zu 25 Tage bebrütet.
Ein befruchtetes Ei kann man etwa eine Woche, nachdem es gelegt wurde, an den Blutadern im Inneren erkennen, wenn man es durchleuchtet.
Ein befruchtetes Ei kann man etwa eine Woche, nachdem es gelegt wurde, an den Blutadern im Inneren erkennen, wenn man es durchleuchtet.
Haltung zusammen mit anderen Vögeln:
Eine Haltung von verschiedenen Arten ist möglich. Hier
sollte aber darauf geachtet werden, welche Arten man halten möchte. Eine
Vergesellschaftung mit Halsbandsittichen kann durchaus in abgebissenen Zehen
enden.
Besser kann man Ziegensittiche mit Wellen- und
Nymphensittichen zusammen halten. Sie kommen alle aus den gleichen
Lebensräumen. In den 25 Jahren, wo wir diese Arten jetzt schon zusammen halten,
kam es nie zu Streit zwischen den Arten. Immer nur innerhalb der Arten selbst.
Das heißt natürlich nicht, dass es immer funktioniert. Sollte man das Pech
haben und besonders aggressive und territoriale Vögel haben, sollte man nochmal
genau überlegen, ob man wirklich noch eine andere Art anschaffen sollte.
Krankheitsanzeichen:
Da Ziegensittiche sehr agile und energetische Vögel sind,
kann man sich zuerst nach dem Aktivitätsgrad richten. Lässt der stark nach
sollte man sich auf einen Tierarztbesuch bei einem vogelkundlichen Tierarzt
vorbereiten. Auch sollte man den Kot im Auge behalten. Wässriger Kot ist auch
immer ein Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt. Dabei kann es zu viel
Grünfutter gewesen sein, aber auch ein Infekt im Darm. Frisches Obst und Salat
sollte also täglich gewechselt werden, um dem vorzubeugen.
Am besten geht man mit den Vögeln auch zu einem vogelkundlichen Tierarzt. Dieser kann sehr viel besser einschätzen, was mit dem Tier los ist!
Ernährung:
Die Grundernährung von Ziegensittichen besteht aus
Großsittichfutter. Dieses beinhaltet unter anderem Hirse und Sonnenblumenkerne.
Solange die Sittiche genügend Ausflug haben, muss die Menge der
Sonnenblumenkerne nicht kontrolliert werden. Anderenfalls können zu viele
Sonnenblumenkerne für Fettleibigkeit und Leberschäden sorgen.
Die normale Körnernahrung sollte dann noch mit Obst und
Gemüse ergänzt werden. Hier sind die Vögel nicht sonderlich wählerisch. Aber
besonders Beeren und Salat werden sehr gerne genommen.
Sollte ein eigener Garten vorhanden sein, können auch
Gänseblümchen und Löwenzahn verfüttert werden. Diese bitte nicht am Straßenrand
pflücken. Dort können allerhand schädliche Stoffe drauf sein, von Hundeurin und
-kot bis zu den giftigen Abgasen von Autos!
Darf verfüttert werden: Beeren aller Art (keine
Vogelbeeren!), Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Paprika, Tomate, Gurke,
Mehlwürmer, Löwenzahn, Gänseblümchen, Möhre, spezielle Blütenmischungen mit
Kornblumen, Banane.
Was den Tieren auf gar keinen Fall zu fressen gegeben werden
sollte: Kohl jeglicher Art, Butterblumen
Bei Steinobst ist noch zu beachten, dass die Vögel nicht an
das Kerninnere gelangen, da dort Blausäure drin ist.
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